Neurologische Wunder und Psychologische Abenteuer

Ihr Lieben

In den letzten Jahren hat sich das Schreiben meines Buches in eine Richtung entwickelt, die meine volle Aufmerksamkeit erforderte. Daher habe ich mich in den sozialen Medien rar gemacht und meinen Newsletter sowie meinen Blog vorübergehend ruhen lassen. Es war, als hätte ich einen wertvollen Schatz gehoben, der nun mit Sorgfalt und Hingabe ans Licht gebracht werden wollte. Jetzt, nach dieser langen Phase des kreativen Feinschliffs, stehe ich kurz vor der Veröffentlichung (kurz heißt: in einigen Monaten schon😉) – ein Moment, der sich anfühlt wie die Geburt nach einer langen, intensiven Schwangerschaft.

Seit über 30 Jahren begleite ich mit Leidenschaft Menschen als Psychotherapeutin auf ihrem Weg zu sich selbst. Ich durfte dabei erleben, wie tiefgreifend sich Liebesbeziehungen verändern können, wenn man den heilsamen Kontakt zu sich selbst wiederfindet. Viele meiner Patient*innen sind überrascht, wie sich ihr Leben wandelt, sobald sie den Mut fassen, sich selbst wirklich zu verstehen.

In meinem bald erscheinenden Buch möchte ich Euch inspirieren, die Schutzschilde alter Vorstellungen abzulegen und die Freiheit zu entdecken, euer wahres Selbst zu leben. Auf unterhaltsame Weise nehme ich Euch mit auf eine Reise in ein kleines, kretisches Dorf am Meer. Dort werdet ihr an ausgewählten Therapiesitzungen und intimen Gesprächen über das Leben, die Liebe und Sexualität teilnehmen. Ich schöpfe dabei nicht nur aus meiner Erfahrung als Therapeutin, sondern auch aus den Höhen und Tiefen meines eigenen Lebens und meiner Liebesgeschichten.

Passend dazu lade ich Dich heute ein, mit mir eine kurze Reise durch die Gewohnheiten in Partnerschaften zu unternehmen

Heute möchte ich mich einem Thema widmen, das sowohl dein Gehirn zum Leuchten als auch deine Psyche zum Schwitzen bringt: Gewohnheiten in der Partnerschaft! Warum sind sie neurologisch so wichtig und psychologisch so tückisch? Und wie schaffst du es, alte schützende Verhaltensweisen aus der Kindheit zu überwinden, die sich in deinen Beziehungen eingenistet haben? Schnall dich an, es wird eine spannende Reise!

Das Gehirn und seine Gewohnheiten – eine Liebesgeschichte in der Partnerschaft

Dein Gehirn ist ein großer Fan von Gewohnheiten, besonders in der Partnerschaft. Warum? Weil Gewohnheiten das Leben einfacher machen! Stell dir vor, dein Gehirn ist ein fauler Mitarbeiter, der immer den einfachsten Weg sucht, um Energie zu sparen. Gewohnheiten sind wie diese kleinen Post-it-Notizen, die er überall hin klebt: „Kuss zum Abschied? Check! Streit vermeiden? Check! Unausgesprochene Erwartungen? Check!“

Neurologisch gesehen sind Gewohnheiten wie Autopiloten. Wenn du eine Gewohnheit entwickelst, legen deine Nervenzellen Autobahnen an. Diese neuronalen Autobahnen ermöglichen es dir, Aufgaben schnell und effizient zu erledigen, ohne viel nachzudenken. Das spart Energie und hält dich davon ab, bei jeder Entscheidung ins Schwitzen zu kommen. Dein Gehirn liebt das – besonders in der Liebe!

Psychologische Hürden – die Heldenreise zur Veränderung in der Partnerschaft

Doch psychologisch gesehen ist es nicht immer ideal, auf Autopilot zu schalten. Deine lieben Gewohnheiten können nämlich auch alte, schützende Verhaltensweisen aus der Kindheit sein, die dich heute eher bremsen als schützen. Denk an sie wie an die alten Schlappen, die du einfach nicht wegwerfen kannst – sie sind bequem, aber nicht besonders stilvoll.

Als Kind entwickelst du Verhaltensweisen, um dich in einer oft chaotischen Welt sicher zu fühlen. Diese Verhaltensweisen sind damals lebensrettend, doch als Erwachsener können sie dich und deine Beziehungen behindern. Ein Beispiel? Die kleine Anna hat gelernt, Konflikten aus dem Weg zu gehen, um Harmonie zu bewahren. Nun, als erwachsene Anna, merkt sie, dass diese Gewohnheit in ihrer Partnerschaft zu unausgesprochenen Spannungen und Missverständnissen führt.

Die Reise zur Veränderung – Mut, Machete und eine Prise Humor in der Liebe

Der Weg, um alte Gewohnheiten in der Partnerschaft zu überwinden, ist wie eine epische Heldenreise. Du brauchst Mut, eine mentale Machete und eine Prise Humor, um die dichten Wälder deiner neuronalen Autobahnen zu durchbrechen.

  1. Erkenntnis: Der erste Schritt ist, dir bewusst zu machen, welche Gewohnheiten dir und deiner Partnerschaft nicht mehr dienen. Reflektiere und erkenne, welche Verhaltensweisen aus der Kindheit dir heute eher im Weg stehen.
  2. Absicht: Setze dir klare Ziele. Was willst du in deiner Partnerschaft verändern? Welche neuen Gewohnheiten möchtest du entwickeln? Schreib es auf, bespreche es mit deinem Partner, mach es dir ständig präsent.
  3. Handeln: Kleine Schritte sind der Schlüssel. Anstatt alles auf einmal zu ändern, fang klein an. Wenn du zum Beispiel aufhören willst, ständig Konflikte zu vermeiden, übe dich darin, einmal am Tag offen über deine Gefühle zu sprechen.
  4. Geduld: Veränderung braucht Zeit. Neuronale Autobahnen baut man nicht über Nacht ab. Sei geduldig mit dir selbst und deinem Partner und bleib am Ball.
  5. Humor: Eine nicht zu unterschätzende Hilfe. Am besten, wenn du über dich selbst und mit dir selbst lachst.
  6. Unterstützung: Suche dir Unterstützung. Ob Freunde oder Therapeut*innen – ein wenig Rückenwind schadet nie.

Gewohnheiten in der Partnerschaft zu ändern, mag wie ein Kampf gegen Windmühlen erscheinen, aber mit der richtigen Einstellung und ein bisschen Humor kannst du die Heldin oder der Held deiner eigenen Liebesgeschichte werden. Mach dich auf den Weg und entdecke das Potenzial, das in dir und deiner Beziehung steckt!

Herzliche Grüße und viel Erfolg auf deiner Reise wünscht dir

Padma Tewes

Und hier, wie gewohnt,
(wenn Gewohnheiten mir und anderen Freude bereiten, behalte ich sie bei 😉)
eine kurze Weisheitsgeschichte, die gut zu dem Thema passt:

Die Geschichte vom Adler, der dachte, er sei ein Huhn

Es war einmal ein Bauer, der einen jungen Adler fand. Er nahm ihn mit auf seinen Hof und setzte ihn zu seinen Hühnern. Der Adler wuchs unter den Hühnern auf und nahm deren Gewohnheiten an. Er pickte Körner vom Boden, scharrte in der Erde und flatterte nur ein paar Meter weit.

Eines Tages kam ein Wanderer vorbei und sah den Adler im Hühnerstall. Er war erstaunt und fragte den Bauern: „Warum hältst du diesen majestätischen Vogel bei den Hühnern?“ Der Bauer antwortete: „Er ist kein Adler mehr. Er lebt wie ein Huhn und denkt, er sei eins.“

Der Wanderer konnte es nicht fassen. Er nahm den Adler und hob ihn in die Luft. „Du bist ein Adler, du gehörst in den Himmel, nicht in den Hühnerstall!“ Doch der Adler schaute nur verwirrt, flatterte ein wenig und landete wieder bei den Hühnern.

Der Wanderer gab nicht auf. Er nahm den Adler mit auf einen Berg. Dort hielt er ihn hoch über die Klippe und sagte: „Schau, das ist dein Zuhause. Weite deine Flügel aus und fliege!“ Der Adler zögerte, doch dann, von einem plötzlichen Windstoß erfasst, breitete er seine Flügel aus, erhob sich in die Lüfte und flog majestätisch davon.

In dem Moment, indem du deine Flügel ausbreitest, erinnerst du dich, wer du wirklich bist. Auf diese Weise können wir, wenn wir alte, einschränkende Gewohnheiten überwinden, unsere wahre Stärke und unser volles Potenzial entdecken – in uns selbst und in unseren Beziehungen.